Hilfen für suchtkranke Menschen

Wissenswertes über Sucht

Was ist Sucht?

Jeder Mensch kann süchtig werden. Die Frage nach dem Grund, nach dem Warum lässt sich nicht allgemein beantworten. Es gibt nicht die eine Ursache, die zu einer Sucht führt.

Süchtiges Verhalten hat immer eine oft jahrelange Geschichte, in der mehrere Faktoren dazu führen können, dass jemand suchtmittelabhängig wird. Der Weg vom sozial akzeptierten Umgang mit Alkohol und Medikamenten hin zur Sucht geschieht meist unbemerkt und schleichend.

Familie und Freunde, aber auch die betroffene Person selbst nehmen lange nicht wahr, dass etwas nicht stimmt.

Wenn Alkohol oder Medikamente zum Dreh- und Angelpunkt fast aller Handlungen und Gedanken werden, wenn andere Interessen und Kontakte vernachlässigt werden, kann eine Suchtmittelabhängigkeit vorliegen. Eine Suchtmittelabhängigkeit überlagert bestehende Probleme und schafft neue.

Bei einer Alkohol- oder Medikamentenabhängigkeit kann es bei abruptem Konsumstopp zu Entzugserscheinungen wie z.B. Unruhe, Schweißausbrüchen, Gereiztheit, Frieren, Zittern, Schlafstörungen, Angst und depressiven Verstimmungen kommen.

Eine Suchtmittelabhängigkeit entwickelt und äußert sich aber nicht bei allen Menschen in gleicher Weise.

Hilfe ist möglich

Eine Abhängigkeit ist behandelbar. Es gibt Möglichkeiten für ein Leben ohne Suchtmittel. Selbst für chronisch suchtmittelabhängige Menschen gibt es Aussichten, ihre Gesundheit und ihre Lebensverhältnisse zu stabilisieren und zu verbessern. Wir finden gemeinsam die geeignete Hilfe.

Ambulant Betreutes Wohnen

Ambulant Betreutes Wohnen ist die Verbindung einer selbstständigen Lebensführung in einer Wohnung mit einer regelmäßigen Betreuung durch Fachkräfte.

Wir begleiten Menschen, die infolge einer Suchterkrankung in Teilbereichen ihres Lebens und in ihrer körperlichen und seelischen Gesundheit beeinträchtigt sind. Wir unterstützen dort, wo Hilfe benötigt wird, ohne den Menschen die Verantwortung für ihr Leben abzunehmen.

Ambulant Betreutes Wohnen bedeutet, dass wir Menschen nach Absprache in der Regel dort aufsuchen, wo sie leben, um ihnen den Schutz und die Sicherheit der vertrauten Umgebung in der eigenen Wohnung zu erhalten.

Ziel

Unser Ziel ist, den Verbleib in der gewohnten Umgebung der eigenen Wohnung so lange wie möglich zu sichern. Um dies zu erreichen, treffen wir individuelle Absprachen und vereinbaren konkrete Hilfen. Gemeinsam wollen wir herausfinden, was gut für den Einzelnen ist.

Unser Angebot

 

  • Wir besuchen die Menschen dort, wo sie wohnen.
  • Wir finden gemeinsam heraus, was im Leben gut läuft, wo Unterstützung benötigt wird.
  • Wir unterstützen Menschen dabei ihre Lebensverhältnisse zu stabilisieren.
  • Wir helfen bei Gesundheitsfragen.
  • Wir unterstützen beim Wunsch nach Abstinenz.
  • Wir fördern Selbstständigkeit, Lebensmut und Lebensfreude.
  • Wir helfen soziale Beziehungen zu erhalten oder neue aufzubauen.
  • Wir helfen bei der Bewältigung alltagspraktischer Aufgaben.
  • Wir sichern die materielle Existenz und die Wohnung.
  • Wir begleiten Menschen auf Wunsch unter anderem zu Behörden oder Ärzten.
  • Wir bieten auf Wunsch unterschiedliche Gruppen- und Freizeitaktivitäten.
  • Wir arbeiten auf Wunsch mit Angehörigen zusammen.
  • Wir lassen niemanden in Krisen allein.
Aufnahme

Bei Vorliegen der Voraussetzungen besteht ein sozialhilferechtlicher Rechtsanspruch auf die Hilfe im Ambulant Betreuten Wohnen.

Bei der Antragstellung sind wir behilflich.

Die Kosten des Ambulant Betreuten Wohnens trägt je nach Höhe des Einkommens der Sozialhilfeträger. Dieser prüft im Antragsverfahren, ob eine Eigenbeteiligung zumutbar ist und legt unter Berücksichtigung des individuellen Hilfebedarfs den Umfang der Hilfe fest.

Eine Aufnahme ins Ambulant Betreute Wohnen ist erst nach einer Kostenzusage durch den zuständigen Sozialhilfeträger möglich.

Nehmen Sie unverbindlich Kontakt zu uns auf, wenn Sie das Gefühl haben, dass das Ambulant Betreute Wohnen für Sie oder eine/n Angehörige/n die geeignete Hilfe sein könnte.

Ansprechpartner/innen

Offene Gruppen für Suchtkranke

Die Offene Gruppe richtet sich an Betroffene und Angehörige, Männer und Frauen, abstinent oder aktuell noch konsumierend. Sie eröffnet die Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit der Frage „Liegt bei mir oder meinem Angehörigen bereits ein problematischer Umgang mit Suchtmitteln vor, besteht bereits eine Abhängigkeit?“ Geleitet wird die Gruppe von einer anerkannten Therapeutin. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gruppe bleiben anonym. Eine regelmäßige Teilnahme ist erwünscht, aber nicht verpflichtend. Die Themenauswahl orientiert sich an den aktuellen Fragestellungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Die Gruppenleitung bietet ergänzende Informationen zur Entstehung und Entwicklung von Abhängigkeit und zur Rückfallprophylaxe. Sie erläutert Möglichkeiten zur Entwicklung sozialer Kompetenzen und weist auf unterschiedliche Hilfen hin.

Die Offene Gruppe findet regelmäßig wöchentlich mittwochs in der Zeit von 18:30 bis 20:30 Uhr in der Abteilung Soziale Hilfen und Beratung des Diakonischen Werkes in Recklinghausen e.V., Herner Str. 8, 45657 Recklinghausen statt.

Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.

Ihre Ansprechpartnerin

Verkehrstherapeutische Maßnahmen / MPU-Vorbereitung

Nach Alkohol- oder Drogenkonsum im Straßenverkehr oder wegen riskanter Fahrweise ist Ihnen der Führerschein entzogen worden. Um diesen wieder zu erlangen, benötigen Sie ein positives medizinisch-psychologisches Gutachten.

Dazu müssen Sie sich intensiv mit allen Aspekten zum Thema „Alkohol, Drogen und Fahren“ oder Ihrer riskanten Fahrweise auseinandersetzen, um eine klare und eindeutige Haltung zu entwickeln. Wir bieten Ihnen mit unserer Schulung für auffällige Kraftfahrer/innen dazu die Möglichkeit.

  • 6 Monate Schulungsdauer
  • 20 Gruppensitzungen á 90 Minuten
  • selbstkritische Auseinandersetzung mit dem eigenen Konsumverhalten
  • Entwicklung und Stabilisierung neuer Verhaltensmuster

Die Schulung wird von qualifizierten Fachkräften, die über eine zusätzliche therapeutische Ausbildung und langjährige Berufserfahrung in der Beratung und Behandlung von Problemen mit Suchtmitteln und riskantem Verhalten im Straßenverkehr verfügen, durchgeführt.

Über die Teilnahme an der Schulung wird eine Bescheinigung ausgestellt. Wir verbessern Ihre Chance auf ein erfolgreiches Gutachten, auch wenn wir dieses nicht garantieren können.

Zur Klärung Ihrer Situation wird ein unverbindliches Vorgespräch durchgeführt. Die Kosten hierfür betragen 20,00 € und werden auf die Kursgebühren angerechnet.

Ihre Ansprechpartnerin

Annett Hagen